Arbeitsprogramm

Arbeitsprogramm der Jusos Potsdam

 

Mit dem vorliegenden Arbeitsprogramm wollen wir, der Unterbezirksvorstand der Jusos Potsdam, die Schwerpunkte unserer inhaltlichen und Verbandsarbeit für die kommenden zwei Jahre festlegen. Das Arbeitsprogramm soll die Arbeit des Vorstandes besser koordinierbar, transparenter, inhaltlich besser prüfbar und auch evaluierbar machen.

1. Die Potenziale der Mitgliedschaft nutzen

Als größter Brandenburger Unterbezirk haben wir 240 Mitglieder. 240 Jusos in Potsdam - das ist großartig und birgt riesiges Potenzial! Je mehr aktive Mitglieder, desto mehr können wir bewirken. Nur leider wurde davon in der Vergangenheit nur ein Bruchteil für Treffen oder sonstige Juso-Arbeit und -Aktionen begeistert. Um gegenüber unserer Mutterpartei selbstbewusst auftreten zu können, müssen wir die Potenziale der vielen Mitglieder nutzen und uns die (Re-)Aktivierung unserer Mitglieder auf die Fahnen schreiben.

Für uns als Vorstand gilt: Wir sind (nur) so stark wie unsere Mitglieder! Deshalb hat die Mitgliederarbeit bzw. Mitgliederreaktivierung den höchsten Stellenwert in unserer Vorstandsarbeit. Dafür wollen wir in einem ersten Schritt eine Mitgliederumfrage starten, um künftig zielgenauer Aktionen planen zu können, die möglichst auf breite Resonanz stoßen.

1.1 Weiblicher, queerer, bunter: gesellschaftliche Vielfalt abbilden und vertreten

Wir wollen nicht nur mehr Mitglieder gewinnen, sondern auch in unserer Mitgliederstruktur insgesamt diverser werden. Frauen, BPoC oder Nicht-Akademiker*innen sind bei uns unterrepräsentiert. Der gesellschaftlichen Vielfalt werden wir nur unzureichend gerecht. Als sozialistischer und internationalistischer Jugendverband liegt es jedoch in unserem ureigensten Interesse, hier besser zu werden.

Dafür wollen wir auf entsprechenden Veranstaltungen in der Stadt, beispielsweise dem Afrika-Festival oder CSD, präsenter sein und auch unsere eigene Arbeit kritisch prüfen. Auch innerparteilich gilt es sich hierbei besser zu vernetzen, sei es mit der AG Migration und Vielfalt oder der SPD-Queer.

Um Frauen gezielt(er) zu empowern, wollen wir die Ergebnisse der FES-Studie “Frauen MACHT Brandenburg” auswerten und gezielt Ableitungen für unsere Verbandsarbeit treffen. Auch eine Zusammenarbeit mit dem ASF oder anderen innerparteilichen Akteur*innen gilt es zu prüfen.
Auszubildende haben im Vergleich zu Studierenden andere Interessen. Unter unseren Mitgliedern sind sie jedoch viel zu wenig vertreten. Wir müssen analysieren, warum das so ist, und Konzepte entwickeln, mit denen wir Azubis besser ansprechen und für unsere Arbeit gewinnen.

In Zukunft wollen wir gezielter auf unsere Neumitglieder zugehen und sie in ihrer Entscheidung, unserem Verband beigetreten zu sein, bestärken. Durch gezielte und auf Neumitglieder ausgerichtete Formate sollen sie sich schnell integriert und gut aufgehoben wissen.

1.2 Self-Empowerment und Bündnisarbeit

Die Jusos Potsdam begreifen sich als das linke Korrektiv der Potsdamer SPD. Gemeinsam mit der Stadtfraktion, unserem Oberbürgermeister und anderen engagierten Genoss*innen wollen wir Projekte unterstützen, für unsere Themen werben, aber auch den Widerspruch nicht scheuen.

Wir werden den regelmäßigen Austausch zwischen unseren Amts- und Mandatsträger*innen und der Mitgliedschaft sicherstellen.

Nur wenn wir uns selbst weiterbilden und intensiv mit den unterschiedlichen politischen Themen beschäftigen, können wir mitreden und Gehör finden. Deshalb wollen wir Seminare und Workshops organisieren, ggf. gemeinsam mit dem Landesvorstand oder anderen, vorzugsweise an Potsdam angrenzenden Unterbezirken (PM und Havelland). Auch die Teilnahme von Mitgliedern an Projekten und Fahrten der Bundesjusos wollen wir unterstützen.

In Potsdam wollen wir das Gespräch mit den Jugendorganisationen der demokratischen Parteien suchen und die Zusammenarbeit mit Grüner Jugend und Linksjugend ‘solid weiterführen bzw. wieder aufleben lassen. Gemeinsam mit letzteren wollen wir die Rathauskooperation auf der Zielgeraden begleiten und kritisch prüfen, inwiefern die gemeinsamen Verabredungen auch wirklich umgesetzt wurden.

Die Erfahrung zeigt, dass lang angelegte Arbeitsgruppen aufgrund der Fluktuation unter unseren Mitgliedern wenig erfolgreich sind. Deshalb wollen wir lieber in Form von kürzer angelegten Projekten zu bestimmten Themen arbeiten. Aus dieser Projektarbeit sollen auch Anträge für zukünftige Landesdeligiertenkonferenzen und Unterbezirksparteitage entstehen. Dafür bieten sich mitgliederoffene Antragswerkstätten an, die wir konsequent und outputorientiert durchführen wollen.

Das Selbst-Empowerment soll nicht zuletzt dazu beitragen, dass Jusos aus unseren Reihen befähigt und ermutigt werden, selbst für politische Ämter und Mandate zu kandidieren. Denn nur wenn wir selbst bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, können wir unsere Forderungen in tatsächliche Politik umsetzen. Als Unterbezirksvorstand unterstützen wir Mitglieder, die beispielsweise für die Stadtverordnetenversammlung kandidieren möchten. Im Zuge der Listenaufstellung für die Kommunalwahl 2024 setzen wir uns dafür ein, dass Frauen und Jusos auf aussichtsreichen Listenplätzen antreten.

Schließlich sollenl neben der politischen Auseinandersetzung auch der Spaß und die Freundschaft unter uns Jusos nicht zu kurz kommen. Gemeinsame Freizeitunternehmungen und Teambuildingmaßnahmen werden angestrebt.

2. Der Unterbezirk im Land

Als Potsdamer Unterbezirk müssen wir auch immer den Anspruch haben, uns mit der Landespolitik im Ganzen auseinanderzusetzen. Der Potsdamer Unterbezirk hat durchaus Strahlkraft - nutzen wir sie! Durch Richy und Julius haben wir einen direkten Draht in den Landesvorstand. Den wollen wir auch nutzen, um unsere Forderungen und Positionen in den Landesverband zu tragen. Wir möchten einen Austausch mit dem Landesvorstand sicherstellen und uns bei uns betreffenden landespolitischen Themen einbringen und umgekehrt auch angemessen vom Landesvorstand mit einbezogen werden.
Auf Landesparteitagen wollen wir mit Delegierten vertreten sein und mit ihnen konkret für unsere Potsdamer Visionen werben.

Der Kampf gegen rechts ist DNA der Jusos. Auch wenn wir in einer privilegierten Lage zu sein scheinen, wollen wir uns auch auf Landesebene für eine antifaschistische Politik stark machen.

Die SPD Brandenburg ging mit dem Slogan “EIN Brandenburg” in die laufende Legislatur. Dem Potsdamer Unterbezirk kommt dabei eine besondere Verantwortung zu, für einen geeinten Juso-Landesverband einzustehen. Dafür wollen wir auch über die Stadtgrenzen hinaus schauen und streben die weitere Vernetzung bzw. die Kontaktwiederaufnahme mit den angrenzenden Unterbezirken Potsdam-Mittelmark und Havelland an. Als Potsdamer Unterbezirk haben wir eine Landesgrenze, weshalb wir themenspezifisch (z.B. in verkehrspolitischen Fragen) uns auch die Zusammenarbeit mit den Jusos Steglitz-Zehlendorf vorstellen können.

3. Der Unterbezirk im Bund

Ob steigende Mieten oder Klimakrise - die Auswirkungen nationaler und internationaler Politik sind auch in Potsdam spürbar. Wir wollen nicht nur die Politik der Bundesregierung kritisch begleiten, sondern auch - im Austausch mit dem Landesvorstand - Alternativen vorschlagen. Auch den Dialog mit Mandatsträger*innen wollen wir nutzen. Dafür ist das Diskutieren und Debattieren verbandsintern unerlässlich! Der UB-Vorstand soll ein möglichst breites Meinungsspektrum unserer Mitgliedschaft repräsentieren.

Als Jusos wollen wir unsere progressiven Standpunkte auch auf innerparteiliche Strukturen übertragen. Wir sparen nicht mit Kritik an der eigenen Partei, weil sie uns am Herzen liegt und wir in ihr den Motor der solidarischen Veränderung sehen. Für diese konstruktive Kritik scheuen wir den direkten Austausch mit Funktionsträger*innen unserer Partei nicht.

4. Arbeitsweise im Vorstand

Um aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen, wollen wir organisatorisches Wissen auf möglichst viele Schultern verteilen. Auch um nach dem Ausscheiden von Vorstandsmitgliedern effektiv weiterarbeiten zu können. Dazu gehört beispielsweise die Auseinandersetzung mit Parteistatuten oder Fragen der Finanzen.

Die sozialen Netzwerke (Facebook und Instagram) wollen wir weiter nutzen, um für unsere Arbeit und Positionen zu werben. Durch ein aktiveres Bespielen unserer Kanäle soll langfristig eine höhere Reichweite generiert werden.

Als Vorstand pflegen wir ein solidarisches, respektvolles und ehrliches Miteinander mit dem Ziel, die Jusos Potsdam zu stärken und sie zu einer wahrnehmbaren Stimme in der Potsdamer Stadtgesellschaft zu machen.